Leitgedanken

 Wir sind der Überzeugung, dass Kinder unsere wichtigste Ressource sind und den Herausforderungen des 21sten Jahrhunderts nur dann gewachsen sein werden, wenn ihnen eine ganzheitliche, körperliche, emotionale und soziale Förderung zuteil wird. Eine Förderung, die vom Bewusstsein getragen wird, dass es gilt, soziale Verantwortung, ökologische Vernunft und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in Einklang zu bringen.

Die Spielumgebung von Kindern hat sich seit Jahrzehnten erheblich verschlechtert, zunehmender Verkehr, fehlende große Gartenlandschaften, verbaute Städte sind nur einige Stichworte dazu. Kinder wollen sich aber nach wie vor ungestört und frei mit ihren Freunden treffen und spielen.

Das großzügige vielseitige Gelände der Jugendfarm bietet dazu alle Möglichkeiten. Selbstbestimmt, kreativ und frei, auch unabhängig von erwachsener Programmgestaltung suchen sich Kinder und Jugendliche hier Beschäftigung. Die ökologische Beziehung zu Natur, zu den vier Elementen, der Recyclinggedanke sind wichtige Erlebnis- und Lernfelder für Kinder und Jugendliche auf der Jugendfarm.

Die Spiel- und Lebenssituation von Kindern verbessern:

Pädagogisch betreute Spielplätze tragen erheblich dazu bei, diese oben genannten Ziel zu erreichen und die Spiel- und Lebenssituation der Kinder zu verbessern.

Dies erreichen sie durch das einzigartige Raum- und Erlebnisangebot der Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze, das geprägt ist von den persönlichen Beziehungen zwischen Kindern und dem Team auf dem Platz und vor allem von den Begegnungen der Kinder untereinander.

Prinzip Offenheit:

Der Besuch der Jugendfarm ist freiwillig, kostenlos und unverbindlich ohne vorherige Anmeldung.

Prinzip Inklusiv:

Der Platz ist offen für Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer sozialen und ethnischen Herkunft. Gemeinsame Aktivitäten vonbehinderten und nicht behinderten Kindern sowie von jungen Menschen unterschiedlicher Altersgruppen finden völlig selbstverständlich statt.

Wir möchten eine breite Öffentlichkeit davon überzeugen, dass es sich bei Jugendfarmen und Aktivspielplätzen um unerlässliche Infrastrukturen der Kinder- und Jugendförderung handelt auch in Zeiten knapper Kassen unseres Gemeinwesens.

Diese Überzeugung teilen wir mit den Machern von über 500 pädagogisch betreuten Spielplätzen und Jugendfarmen, zusammengeschlossen im Dachverband BDJA - Bund der Jugendfarmen und Aktivspielplätze.

 


Unsere Geschichte

Wie alles begann....

Bei einer Untersuchung der Kornwestheimer Spielplätze im Jahr 1994 stellte der Gesamtelternbeirat der Kindergärten (GEB) ein Defizit von Spiel- und Aufenthaltsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche im Alter von 8 – 15 Jahren fest.

Daraus wurde die Idee geboren, dieser Altersgruppe einen Abenteuerspielplatz anzubieten, einen Platz also, an dem die Kinder Natur erleben können, mit den Elemente Feuer, Erde und Wasser in Berührung kommen können im dichtbesiedelten Kornwestheim.

Die Elterngruppe besuchte verschiedene Abenteuerspielplätze und Jugendfarmen. Verschiedene denkbare Standorte einer solchen Einrichtung wurden in der „Jugendfarm-Mappe“ aufgezeigt und dem Gemeinderat vorgestellt.


3 Jahre später wurde der Jugendfarm Kornwestheim e.V. aus der Taufe gehoben.

Im Jahr 1997 gab es auch erste positive Signale von Seiten der Verwaltung und des Gemeinderates, das Projekt zu unterstützen.

Denkbare Standorte waren einen Ackerfläche hinter der Theodor-Heuss-Realschule, eine Ackerfläche im Moldengraben (ursprünglich vorgesehen als Ersatzfläche für die Stadtgärtnerei) und eine Fläche bei den Spiel- und Sportplätzen am Eichenweg.

Im Frühjahr 1998 jedoch wurde das Projekt mit Blick auf die zu erwartenden Kosten zuerst einmal im Gemeinderat mehrheitlich abgelehnt.


Aber die Vereinsmitglieder gaben nicht auf: es gab 1 Tag Jugendfarm am Eichenweg-Spielplatz, Gespräche mit der Stadtverwaltung und den Gemeinderatsfraktionen wegen der Finanzierung des Personals.


Endlich kurz vor Weihnachten 1998 erfolgte die grundsätzliche Zustimmung zur Errichtung der Jugendfarm.

Im Mai 1999 fiel der Beschluss zur Errichtung der Jugendfarm im Moldengraben samt Anschubfinanzierung zur Erschließung des Geländes.

Die Jugendfarm hatte einen Platz!!

Die Jugendfarm entsteht

Am 25.9.1999 war es soweit: das Gelände war ausgepflockt, der Bauantrag genehmigt, die Planierraupe konnte rollen: unter Mithilfe vieler Kinder und Eltern begannen die Erschließungsarbeiten für die Jugendfarm mit dem Aushub für eine geschotterte Fläche als zentralem Platz auf dem zukünftige Jugendfarmgelände. Der Schotter wird von einem Steinbruch gespendet.

Der Hügel um die Feuerstelle entsteht, eine Baufirma verlegt Wasser- und Abwasseranschluss.

Die Grünflächen werden mit Rasen eingesät, Bäume und Sträucher gepflanzt und am 13.11.1999 ist Einweihung des Platzes mit einem großen Fest.

Ein großer Bauwagen ist Aufenthaltsraum, Lager für Werkzeug ....


Kaum zu glauben: nach 5 Jahren Vorarbeit wird ein Traum Wirklichkeit!

Die Anfangsjahre

Mit 2 Betreuerinnen ging es dann los:

Regine Schmid und Gabi Wörner waren gefordert bei der großen Zahl von Kindern, die auf den Platz kamen.

Alles war provisorisch: es gab den Bauwagen für Werkzeug und als Aufenthaltsraum und ein Klohäuschen der Schützengilde. Wem kalt war, musste sich an der Feuerstelle wärmen oder den Gasofen im Bauwagen anmachen.

Geöffnet war der Platz in der Anfangszeit Dienstag- und Samstagnachmittag.

Aber die Kinder eroberten ihre Jugendfarm im Flug, bauten Hütten, kickten, bastelten und schon im darauffolgenden Frühjahr war der Platz zu klein.

Der Verein entschloss sich, die gesamte zur Verfügung stehende Grundstücksfläche einzuzäunen und Erweiterungsmöglichkeiten für das Hüttendorf zu schaffen.

Vorher entstand der große „Dreckberg“ im Norden des Geländes, ein Aussichtshügel, Versteck- und Kletterberg....


Drängend war jedoch die Frage nach einem Aufenthaltsraum, um ein wetterunabhängiges Angebot bieten zu können. Da kam der Abriss einer Kantine, bestehend aus 4 Containern wie gerufen: über 60 m² Aufenthaltsraum standen im Stuttgarter Hafen!


Mit vielen Helfern, einem Spediteur und jede Menge Engagement schafften wir 2001 den Abbau, Transport und Wiederaufbau auf der Jugendfarm – endlich ein Raum für Wind und Wetter.

Als Ergänzung organisierten wir im Jahr 2004 mit finanzieller Unterstützung des Lion´s Clubs einen Sanitärcontainer mit Büroraum. Das bedeutete sanitäre Anlagen und die Möglichkeit für die Betreuer, Unterlagen außerhalb de Aufenthaltsraumes aufbewahren zu können – eine weise Entscheidung aus heutiger Sicht.


Die Jugendfarm wächst

Nach vielen Jahren der Bemühung um mehr Personalkosten-Zuschüsse war es im Jahr 2007 soweit: der Gemeinderat genehmigte die Einrichtung einer 75%-Personalstelle.

Im März 2008 fängt Gabi Kuhn auf der Jugendfarm an.

Endlich ist ein wichtiges Ziel erreicht: Kontinuität der Betreuung auf dem Platz durch eine hauptamtliche Kraft!

Nun ist der Platz an 5 Tagen geöffnet, in den Ferien gibt es ein erweitertes Angebot – kurzum, nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich ist die Jugendfarm auf dem Weg zum Vollzeitbetrieb einen wichtigen Meilenstein weiter.

Es entstehen Angebote für Schulklassen, Kindergärten, Einführungsnachmittage für interessierte Kinder.